Inhalt:
Schon die Widmung des englischen Werks „Becoming a better Boss“ bereitet Vergnügen: „Dieses Buch ist allen schlechten Chefs gewidmet, für die ich je gearbeitet habe. Ohne Eure Hilfe hätte ich dieses Buch nicht schreiben können.“ Julian Birkinshaw, Professor für „Strategy and Entrepreneurship“ an der London Business School, nähert sich auf gleicherweise fundierte wie unterhaltsame Weise der Frage, die alle mit Personalverantwortung Betrauten interessieren sollte: Wie ist es möglich, sich in der Führung seiner MitarbeiterInnen zu verbessern? Zunächst einmal „das Personal“ fragen, das könnte am Anfang stehen. Genau dies tat Google 2009 in seinem Projekt „Oxygen“, in dem das Unternehmen bei „seinen Leuten“ die Tugenden eines guten Managements erfragte. Heraus kam eine Liste mit acht Grundqualitäten, die ohne Zweifel überall auf der Welt geschätzt werden. Darunter befindet sich unter Punkt 2 die Aufforderung, sein Team für Aufgaben zu befähigen, was voraussetzt, dass die Führungskraft ein guter „Coach“ ist (Punkt 1). Natürlich stellt sich die Frage, warum angesichts eines in der Geschichte der Menschheit unvergleichlich großen Know-hows in Sachen Menschenführung die von Birkinshaw attestierte große „rhetoric-reality gap” weiterhin existiert, die Kluft zwischen Wissen und Tun? Die Antwort des Autors ist so einfach wie ernüchternd: Die Effekte guter Führung zeigen sich häufig erst nach vergleichsweise langer Zeit, so dass in der modernen Berufswelt, in der es für Manager auf schnelle Erfolge ankommt, darauf verzichtet wird, diesen mühseligen Weg zu gehen.
Autor:
Julian Birkinshaw wird unter den Top 50 der globalen Management-Experten geführt. Die Forschungsgebiete, mit denen er sich besonders intensiv befasst, betreffen die Strategie und Organisation großer Unternehmen. Darunter fallen auch Themen wie Erneuerung, strategische Beweglichkeit und die Beziehungen zwischen Führungskräften sowie ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Der Direktor des Deloitte Institute an der London Business School ist u.a. Ehrendoktor der Stockholmer School of Economics. Als international gefragter Redner ist er einem breiten Publikum bekannt, das er auch durch mittlerweile 12 Bücher über seine Forschungen gewonnen hat.
Nutzen für das Kfz-Gewerbe
Wenn es etwas gibt, wovor sich Führungskräfte hüten sollten, dann sind das Versprechungen. Nichts, so der Autor, fördert den Zynismus und die Frustration von MitarbeiterInnen mehr, als nicht gehaltene Ankündigungen von Seiten des Managements, der Inhaber oder Geschäftsführer. Leider geschieht dies aber auch im Kfz-Gewerbe, in dem es – wie in anderen Branchen auch – zunehmend schwer wird, „gute Leute“ ins Team zu bekommen. Gelingt das doch, dann kann es nur darum gehen, diese im Unternehmen zu halten. Das wiederum hängt entscheidend von der Art ab, wie diese „Top-Performer“ geführt werden. Birkenshaw gibt sehr konkrete Hinweise auf die Elemente guter Führung. Dabei belässt er es jedoch nicht, wenn er Gründe dafür nennt, warum Menschen sich mit dem Thema Führen so schwer tun. Sich selbst auf diese Weise besser kennen zu lernen, hilft die Fallen zu vermeiden, in die diejenigen mit Personalverantwortung leicht geraten können. Kurz: Wer dieses Buch liest und die darin enthaltenen Ratschläge anwendet, wird ein „besserer Boss“ werden.
Autor: Julian Birkinshaw
Thema: Mitarbeiterführung
ISBN: 9781118645468